Zu den Wachstumswirkungen des internationalen Technologietransfers
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In den vergangenen zehn Jahren hat sich in der Haltung von Entwicklungs- und Schwellenländern gegenüber multinationalen Unternehmen ein grundlegender Wandel vollzogen. Ursprünglich kritisiert für die Anwendung kapitalintensiver Produktionstechniken, sind multinationale Unternehmen heute als Lieferanten moderner Technologien sehr willkommene Investoren. Sie tragen durch Arbeitskräfteschulungen, Anwendung neuer Produkt- und Prozesstechnologien und Stimulation inländischer Innovationstätigkeit zur Verbreitung ihrer Produktionstechnologien bei. Dieser Vorgang stellt auch einen entscheidenden Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern dar. Ein Modell endogenen technischen Fortschritts durch Technologietransfer bildet die Grundlage der theoretischen Analyse. Anhand eines Suchmodells wird ein internationaler Technologiemarkt modelliert. Der Technologietransfer ist abhängig von der Investitionsentscheidung, Marktfriktionen und der Humankapitalausstattung am Produktionsstandort. Die Wachstumsrate von Entwicklungs- und Schwellenländern wird vom Technologieimport determiniert. Dieser Zusammenhang bietet einen Erklärungswert für die Veränderung der Einkommensverteilung in der Weltwirtschaft seit den 50er Jahren. Eine supranationale Kuznets-Kurve und eine Modifizierte Lorenzkurve veranschaulichen die zunehmende Ungleichverteilung der Prokopfeinkommen in der Weltwirtschaft. Konvergenz bestimmter Ländergruppen geht also mit der Divergenz der Ländergruppen untereinander einher.