Qualitätsforschung im Gesundheitswesen
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In der Krankenversorgung wird immer mehr Energie darauf verwendet, neue Behandlungsverfahren zu entwickeln, aber wenig darauf, sich mit der Qualität bereits praktizierter Behandlungsroutinen auseinanderzusetzen. Dies ist um so erstaunlicher, als bei zahlreichen auch massenhaft eingesetzten Verfahren der längerfristige Nutzen durchaus umstritten oder unbekannt ist. Die hier vorgelegte Untersuchung unterzieht den Bereich der kardiologischen Rehabilitation beispielhaft einer Evaluation. Mit epidemiologischen Verfahren sowie Verfahren der Arbeits- und Organisationsanalyse zur Erfassung von Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität klinischer Dienstleistungen wird die Anschlußheilbehandlung einer grundsätzlichen Analyse unterzogen. Dabei stellen sich Fragen nach Leistungskatalogen und Organisationsformen zur Betreuung chronisch Kranker, nach Ganzheitlichkeit und Kontinuität der Versorgung sowie nach der Flexibilität des Leistungsangebots angesichts individuell sehr unterschiedlicher Erfordernisse. Die stationäre Rehabilitation wird unter diesen Gesichtspunkten mit ambulanter Rehabilitation verglichen, um zu prüfen, ob ambulante Rehabilitation ähnliche Ergebnisse erzielt wie die hierzulande weithin routinemäßig praktizierte stationäre Rehabilitation und welchem Standard eine qualitativ hochwertige ambulante Rehabilition entsprechen müßte. Die quasi-experimentelle sozialepidemiologische Studie zum Vergleich der Ergebnisqualität bei stationär und ambulant versorgten Herzinfarktpatienten liefert erstmals methodisch gesicherte Erkenntnisse über den durch stationäre Rehabilitationsleistungen erzielbaren Gesundheitsgewinn. Aus dem Inhalt: I. Qualitätsforschung - Fragestellungen, Gegenstände und Vorgehensweisen: Zum Stand der Qualitätsforschung im Gesundheitswesen; Chronische Herzerkrankung, Akutkardiologie und Rehabilitation; Fragestellung, Methoden und Vorgehensweise unserer vergleichenden Qualitätsstudie. II. Strukturqualität: Infrastruktur; Kooperation; Personal- und Programmstruktur; Versorgungskultur. III. Prozeßqualität: Rehabilitationsverlauf und Behandlungskontinuität; Diagnostik und medikamentöse Therapie; Therapieprozeß. IV. Ergebnisqualität: Patientenzufriedenheit; Körperlicher Zustand; Risikofaktoren; Psychische Faktoren; Soziale Isolation und soziale Unterstützung als Mediatoren von Krankheitsbewältigung und Rehabilitation - Ein Exkurs; Rückkehr zur Arbeit. V. Zusammenfassung und Empfehlungen: Ambulante und stationäre Versorgung im Vergleich; Zum Zusammenhang zwischen Struktur, Prozeß und Ergebnis; Empfehlungen. Anhang: Organisationsanalyse; Sozialepidemiologische Studie; Literatur; Angaben zu Autorin und Autoren.