Banken im Wandel
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Die These „Banken im Wandel“ klang, als Frau Wickel in meinem Bereich mit der vorliegenden Arbeit begann, eher provokativ und wurde von der Mehrzahl der Mitarbeiter nicht gerne gehört. Denn die deutsche Universalbank hatte lange genug bewiesen, daß sie allen Veränderungen trotzen konnte! Angesichts dessen, was sich gegenwärtig am Markt tut, hat sich dies bereits geändert. Im Privatkundenge schäft werden mit dem Aufkommen der Direktvertriebswege die Karten neu ge mischt. Im Firmenkundengeschäft decken die schrnilzenden Margen kaum nicht die notwendigen Risikoprämien. im Handel gewinnen Betriebsgrößenvorteile durch die Globalisierung eine völlig neue Bedeutung. Die These „Banken im Wandel“ klingt also eher schon zu moderat. „Banken im Umbruch“ wäre vermutlich der angemes sene Terminus zur Beschreibung der heutigen Situation. Aber es wird schlimmer kommen. Einige sprechen bereits von der „Revolution im Bankensektor“ . Dies hören Bankmitarbeiter verständlicherweise erst recht nicht gerne, denn Revolutionen haben unangenehme Nebeneffekte: In der Mehrzahl der Fälle fressen sie ihre eigenen Kinder. Ich furchte, daß die Branche davon nicht mehr allzuweit entfernt ist. Denn die heutige Lage erinnert frappierend an die Situation, in der sich die Computerindustrie oder die Luftfahrtbranche zu Anfang der achtziger Jahre befanden: Bei hohen Fixkosten und Überkapazitäten nahm der Wettbewerb massiv zu, sei es durch die Emanzipation der Verbraucher, sei es durch Deregulierung. Das Ergebnis das Veränderungsprozessen, der folgte, ist heute empirisch ablesbar. Die meisten strahlenden Größen von einst sind vergan gen, neue Firmen sind „aus der Asche“ entstanden, neue Gewinner haben alte abgelöst.