"Ein sagenhafter Ort der Begegnung"
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Feuchtwangers Die Jüdin von Toledo wird dem sagenhaften Charakter seines Gegenstandes gleich in mehrfacher Hinsicht gerecht. Sagenhaft, als literarische Gattung, ist die beschriebene Liebesbeziehung zwischen der schönen Jüdin und dem christlichen König im mittelalterlichen Spanien sicherlich – aber keine bloße Fiktion: sie könnte sich so zugetragen haben. Denn sagenhaft, im Sinne einer außerordentlichen Geschichtsperiode, war die Begegnung von Mauren, Juden und Christen allemal: als relativ friedliches und fruchtbares Zusammenleben der drei Kulturen. Sagenhaft, in überwiegend negativer Lesart, war (und ist teilweise noch) die Zeit der convivencia schließlich aus einem dritten Grund: kaum ein Kapitel der spanischen Geschichte wurde derart umgelogen, verzerrt und tabuisiert. - „In mehreren dicht geschriebenen konzentrischen Analysekreisen deckt Rehrmann die zeithistorischen und literaturtheoretischen Bezüge des Romans auf. Der Studie gelingt es, in kompakter Form und durch Einbeziehung verschiedener Disziplinen, eine solide und faktenreiche Grundlage für die Lektüre der ‚Jüdin von Toledo’ bereitzustellen.“ (Burkhard Voigt in Hispanorama)