Deutsche Rhetorikterminologie in Mittelalter und früher Neuzeit
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Die Entstehung von Fachsprachen bzw. Fachterminologie nimmt im Rahmen der volkssprachlichen Gesamtentwicklung eine besondere Stellung ein. Im Verlauf der Bildungsgeschichte wurde das Deutsche immer wieder und stets auf unterschiedliche Weise mit dem lateinisch kodifizierten Bildungsgut der Wissenschaften sowie der antiken Denk- und Lebenswelt konfrontiert. Immer wieder haben Gelehrte und Übersetzer allen Unzulänglichkeiten der Volkssprache zum Trotz versucht, diese Sprachschwelle zu überwinden, indem sie antike Bildungsinhalte in deutsche Wörterbücher zu fassen versuchten. Diese Arbeit untersucht den Gebrauch volkssprachlicher Rhetorikterminologie in Fachtexten des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Sie zeigt, wie das Kategoriensystem der Rhetorik in volkssprachlichen Fachtexten behandelt wird und wie dabei eine rhetorische Fachbegrifflichkeit in der Volkssprache entstand, welche Funktion sie im fachkommunikativen Vermittlungsprozess eingenommen hat und unter welchen Umständen sie im bildungsgeschichtlichen Prozess auftrat und wieder verschwand. Aufgeteilt in einen historischen und einen systematischen Hauptteil werden in dieser Abhandlung die frühesten deutschen Rhetoriken zunächst analysiert und unter historischen Gesichtspunkten untersucht, danach im Überblick auf ihre morphologische, textuelle und kontextuelle Strukturmuster, ihre Syntax und ihre Terminologiebildung hin überprüft. Mit einer quellenspezifischen und einer terminologisch-systematischen Zusammenfassung, einem ausführlichen gegliederten Literaturverzeichnis und Registern.