Der Transformationsprozess in der ehemaligen DDR 1989 - 1991
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Ende der 80er Jahre und verstärkt seit dem politischen Zusammenbruch der ehemaligen DDR im November 1989 begann in Europa ein beispielloser Übergangsprozess von sozialistischen Planwirtschaften sowjetischen Typs zu marktwirtschaftlichen Systemen. Durch diesen Transformationsprozess wurden auch für die Bevölkerung in den neuen Bundesländern tiefgreifende Anpassungen an die veränderten wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen notwendig. In dieser Arbeit werden die externen und systeminhärenten Einflussfaktoren dargestellt und analysiert, die den Zusammenbruch bewirkten. Der anfänglichen Euphorie über die Maueröffnung folgte eine Ernüchterung, da sich die Erwartungen nicht in dem Maße erfüllten, wie es sich die Bevölkerung erhofft hatte. Trotz vielfältiger Integrationsversuche zum Beispiel in Form der Wirtschafts- und Währungsunion wuchs sowohl die Unzufriedenheit der Bevölkerung über die unterschiedlichen Lebensbedingungen als auch die Unsicherheit im Umgang mit dem neuen sozialen Umfeld. Der daraus resultierende Handlungsbedarf fand seinen politischen Ausdruck in der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Die Autorin zeigt, dass es für eine erfolgreiche Bewältigung des Transformationsprozesses nicht ausreichte, vorrangig wirtschaftliche und politische Determinanten zu berücksichtigen. Vielmehr hätten gesellschaftspolitische Handlungserfordernisse in einem stärkeren Maß wahrgenommen werden müssen. In dieser Hinsicht besteht auch jetzt noch die Gefahr einer sozialen Desintegration.