Briefe über verschiedene Gegenstände der Bühne
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Gustav Friedrich Wilhelm Großmann (1743-1796) hatte es schon bis zum preußischen Legationssekretär gebracht, als er sich 1774 mit einem Debüt als Riccaut de la Marlinière in der Truppe Abel Seylers end-gültig dem Theater verschrieb, für dessen künstlerische Niveauhebung er fortan auf vielfältige Weise wirkte: als Schauspieler in über 140 Rollen; als Theaterdirektor in Bonn, Frankfurt am Main (wo er Schillers »Fiesco« und »Kabale und Liebe« uraufführte), Mainz, Kassel, Bremen und Hannover (wo er am Ende als Sympathisant der Französischen Revolution Berufsverbot erhielt); als Theaterdichter, der die Weltliteratur von Shakespeare über Goldoni bis zu Voltaire und Beaumarchais für die Sprech- und Singspielbühne übersetzte und bearbeitete und auch mehrere eigene Stücke schrieb; schließlich als Herausgeber mehrerer Theaterjournale und Verfasser dramaturgischer Schriften. Unter letzteren sind die hier erstmals wieder abgedruckten »Briefe über verschiedene Gegenstände der Bühne« - u. a. über Goethes »Clavigo«, Wielands »Alceste«, Lessings »Minna von Barnhelm« und Lenz' »Anmerkungen übers Theater« - von besonderem Interesse, weil sie Großmann, zumal in seiner Besprechung von Goethes »Götz«, als einen frühen und differenzierten Beobachter der neuen Sturm-und-Drang-Dramaturgie vorstellen.