Wandel ohne Wachstum?
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An historischen Bildern orientierte Stadtvorstellungen haben zunehmend weniger mit der Wirklichkeit der Städte zu tun. Überall in Europa zeichnet sich ab, daß unter veränderten Bedingungen neue Wege für ein städtisches Bauen gesucht werden müssen, das den Grundsätzen der Nachhaltigkeit gerecht wird. Die Architektur-, Städtebau- und Landschaftsgestaltungs-Projekte der Internationalen Bauausstellung Emscher Park demonstrieren mit hohen gestalterischen und ökologischen Ansprüchen die Strategie einer nachhaltigen Entwicklung; der Ressourcenverbrauch wird durch eine Kreislaufwirtschaft in der Flächennutzung, durch die Wiederverwendung brachliegender Gebäude und den Neubau nach streng ökologischen Grundsätzen drastisch eingeschränkt. So maßgeschneidert die Strategie für das Ruhrgebiet auch ist, so gibt es doch eine bislang in Europa einzigartige Orientierung für den Umbau vieler anderer europäischer Regionen, in denen sich in ähnlicher Weise der Wandel von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft vollzieht. Mit dem Thema Wandel ohne Wachstum? Stadt-Bau-Kultur im 21. Jahrhundert versucht der deutsche Beitrag zur VI. Architektur-Biennale in Venedig 1996 - Motto: Zukunftsahnungen. Der Architekt als Seismograph -, das Nachdenken über den Zustand der Städte und ganzer Stadtregionen in Gang zu bringen - verbunden mit der Zuversicht, daß sich unter Bedingungen der Knappheit ökologischer und ökonomischer Ressourcen schöpferische Spielräume für Stadt-Bau-Kultur finden lassen.