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Historische Musikpädagogik als ein Thema des Musikunterrichts

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Musikgeschichte ist seit der Entstehung des modernen Schulfachs Musik durch Hermann Kretzschmar und Leo Kestenberg selbstverständlicher Bestandteil des Musikunterrichts gewesen. Dies gilt jedoch trotz der zunehmenden Bedeutung sozialgeschichtlicher Aspekte nicht für den Teilbereich der Musikerziehung. Mit seiner Studie bemüht sich Martin Weber, dieses Defizit aufzuzeigen und den didaktischen Wert einer Thematisierung der eigenen Fachgeschichte deutlich zu machen Der Autor sieht in diesem Themenbereich die Chance für Schüler, Lehrer und auch Eltern, über den auch heute immer wieder unter Legitimationszwängen stehenden schulischen Musikunterricht nachzudenken. Historische Erfahrungen sind nach seiner Ansicht geeignet, Schülern und Lehrern die Kompetenz zu vermitteln, sachlich und nüchtern über den selbst erlebten bzw. selbst erteilten Musikunterricht gemeinsam zu diskutieren. Der Verfremdungseffekt, der „Umweg“ durch die historische Betrachtung könne dabei tiefsitzende Vorurteile aufbrechen und zu mehr gegenseitigem Verständnis führen. Die Erkenntnis der historischen Bedingtheit des heutigen Musikunterrichts helfe bei der Suche nach Erklärungen für die gegenwärtigen Formen des Musikunterrichts und fördere damit hoffentlich auch den gemeinsamen Willen, an ihrer stetigen Verbesserung mitzuarbeiten. Da inhaltliche und methodische Aspekte einer Schul- und Unterrichtsgeschichte von der Geschichtsdidaktik wiederholt thematisiert wurden, werden im ersten Teil dieser Studie Erfahrungen und Anregungen aus der Geschichtsdidaktik vorgestellt, die einem entsprechenden musikpädagogischen Vorhaben nützlich sein könnten. Im zweiten Teil wird dann der Versuch eines Transfers unternommen, kombiniert mit der Formulierung denkbarer Lernziele und dem Hinweis auf verwertbare Quellen und Literatur.

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1996

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