Annette von Droste-Hülshoff
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Dem 200. Geburtstag Annette von Droste-Hülshoffs ist eine Ausstellung gewidmet, die Werk und Biographie der Autorin in Augenschein nimmt, aber auch die Zeit, in der sie lebte und die Wirkung, die ihr Werk erzielt hat. Seit der ersten Droste-Ausstellung 1922 in Münster sind erstmals wieder Entwürfe und Reinschriften zu ihren literarischen Werken, Notizen, Exzerpte aus gelesenen Büchern, Briefe, Kompositionen und Zeichnungen in einer repräsentativen Auswahl zu sehen. Diese eindrucksvollen Dokumente legen Zeugnis ab von der konzentrierten Arbeit einer schreibenden Frau, die dem zeitgenössischen Literaturbetrieb skeptisch gegenüberstand und die auf ihrem Leben und Werk der Dichterin Annette von Weg in die literarische Öffentlichkeit zahlreiche Hindernisse und Vorbehalte überwinden musste. Ergänzt werden diese Materialien um Stammbücher, Poesiealben, Lieder- und Märchensammlungen, Zeichnungen und kunstvolle Stickereien aus dem Freundes- und Verwandtenkreis der Droste, in denen die Kulturgeschichte der Biedermeierzeit anschaulich wird. Zu Lebzeiten entstandene Porträts der Droste, aber auch die bald nach ihrem Tod einsetzende künstlerische Bildrezeption, Illustrationen zur Judenbuche und ein Überblick über die Geschichte der editorischen Bemühungen um das Werk der Autorin dokumentieren exemplarisch die Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert. In den Aufsätzen zu diesem Katalog wird aus unterschiedlicher Perspektive eine Bilanz der vielfältigen und lebendigen Bemühungen um das Werk der Droste gezogen, wie sie sich in den letzten Jahren in zahlreichen Editionen, Biographien, literaturgeschichtlichen Monographien und belletristischen oder künstlerischen Annäherungen an die Droste niedergeschlagen haben. Die Erinnerung an den 200. Geburtstag der Droste wird 1997 keine epochale Zäsur markieren wie die Centenarfeier 1897, als Denkmäler enthüllt wurden und man der Autorin den Titel der „größten deutschen Dichterin“ verlieh. Diese Ausstellung möchte im Droste-Jahr 1997 einen historischen Zugang für eine zeitgemäße und angemessene Beschäftigung mit der Autorin und ihrer Zeit öffnen und zu einer erneuten Lektüre ihrer Werke und Briefe anregen, wie es sich Annette von Droste-Hülshoff selbst erhofft hat.