Geliebte Mütter - mütterliche Geliebte
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Es besteht seltene Einmütigkeit darüber, wie sich eine gute Mutter zu verhalten hat. Dabei spielen, ohne dass dies reflektiert würde, weit über die biologische Gebärfähigkeit hinaus, mentale, spirituelle u. anthropologische Idealbilder eine Rolle. Diese Arbeit versucht aufzuzeigen, wie solche Identifikationsangebote von mittelalterlichen Dichtern genutzt werden bei der Gestaltung literarischer Romanmütter, die im Rahmen einer Vorgeschichte eine eigentliche „Biographie“ erhalten haben. In textanalytischen u. mentalitätsgeschichtlichen Verfahren werden Kriterien für die Auswahl der einen Helden gebährenden Frau erarbeitet, Fragen zur Zeugung u. Geburt gestellt u. die enge Verschränkung von Mutterrolle u. der einer Geliebten herausgearbeitet. Dabei lässt sich feststellen, dass komplexe Mutterbilder in den Romanen vermittelt werden, die weit über die tatsächliche Präsenz der Mütter hinausreichen u. geprägt sind von Modellen, wie sie Theologie, Anthropologie, aber auch Aberglaube u. Alltagswissen vermitteln.