Die Wette des Philosophen oder Der Anfang des definiten Todes
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Rudolf Grimm, Deutsche Presseagentur, schreibt: Das jetzt im selben Verlag erschienene Buch des tschechischen Juden Herbert Thomas Mandl Die Wette des Philosophen enthält Erfahrungen im KZ Theresienstadt, das als »Paradelager« im Blick auf das Internationale Rote Kreuz eingerichtet worden war – eine »einzigartige Mischung von Unfreiheit und Freiheit«. Aber auch von hier gingen Transporte nach Auschwitz. Auf dem Wort »Transport« lag indessen ein Tabu. Das Ziel war den Lagerinsassen »das große Rätsel, das sichtbare Mysterium«. Der Autor spricht von seinem eigenen Transport nach Auschwitz-Birkenau mit seinem Vater, der – was der Sohn damals nicht wußte – freiwillig mitfuhr, als einer Reise in das »Zentrum des bösen Geheimnisses«. Der Titel des autobiographischen Romans bezieht sich auf einen Philosophen, der im »Prominentenhaus« des Lagers allein ein Zimmer bewohnen und auch Philosophieunterricht erteilen durfte. Als der damals 18 Jahre alte Mandl eines Tages zum »Transport« eingeteilt wurde, wettete der Philosoph mit einem anderen Schüler um eine Scheibe Brot, daß sein Mitschüler trotzdem verabredungsgemäß zu ihm kommen werde. Als Mandl das erfuhr, verfluchte er den Lehrer und wünschte ihm selbst den Tod in Auschwitz. Später sah er ein, daß sein Haß unsinnig gewesen war. Als Überlebender erfuhr er, daß der Professor schließlich selbst aus Solidarität mit seinen Schülern freiwillig nach Auschwitz und damit in den Tod gegangen war.