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Die älteren Grafen von Sayn

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Nach ihrem ersten Auftreten im Jahr 1139 waren die Sayner Grafen binnen dreier Genera-tionen in den kleinen Kreis der bedeutendsten nieder- und mittelrheinischen Adelsfamilien aufgestiegen. Kein anderes Ereignis aus der Geschichte der älteren Grafen illustriert dies besser als jenes Ereignis im Jahr 1234, als Graf Heinrich III. von Sayn aufgrund seiner überaus guten Beziehungen zur Reichsspitze dem Vorwurf der Ketzerei entgegentreten konnte, der von dem päpstlichen Inquisitor Konrad von Marburg gegen ihn erhoben wurde – mit diesem erfolgreichen Widerstand und der folgenden Ermordung des Inquisitors endete die Ket-zerverfolgung in Deutschland. In Heinrich III. besaßen die Sayner eine Persönlichkeit, die ihren Einfluss weit über den direk-ten saynischen Einflussbereich zwischen Rhein, Sieg, Lahn und Mosel geltend machen konnte. Der Aufstieg der älteren Grafen von Sayn endete jäh mit dem Tod des kinderlosen Heinrich III. in der Silvesternacht 1246/47 – weder seine Witwe Mechthild von Landsberg noch seine Erben aus dem Hause der Grafen von Sponheim haben die einmal erreichte Position wie-dererlangen können. Mit der vorliegenden Arbeit wird erstmals auf Grundlage einer möglichst vollständigen Erfas-sung des vorhandenen Quellenmaterials die bislang noch unzureichend erforschte Geschichte des ersten saynischen Grafenhauses in monographischer Form dargestellt. Das Buch be-handelt nicht allein wichtige Einzelfragen der rheinischen Landesgeschichte. Es dient der Forschung vor allem durch die exemplarische Betrachtung einer dynamischen Adelsfamilie, deren rascher Aufstieg in eine Führungsposition in einer der zentralen Landschaften des Deutschen Reiches das Ergebnis einer fortschrittlichen Herrschafts- und Amtsauffassung, einer glücklichen Heiratspolitik, fähiger Persönlichkeiten und günstiger politischer Konstella-tionen war. Ein personen- und ereignisgeschichtlicher erster Teil gilt der Klärung der saynischen Genealo-gie, zeichnet die Lebenswege der männlichen und weiblichen Familienmitglieder nach und verdeutlicht die stetige Zunahme an machtpolitischem Spielraum der Grafenfamilie. Im zwei-ten Teil werden die zentralen Probleme der frühen saynischen Geschichte thematisiert – die Abstammung der Familie und die Herkunft des gräflichen Titels, die ideelle und strategische Bedeutung ihrer Burgen und kirchlichen Stiftungen, die besitzrechtlichen, personellen, kultu-rellen und politischen Grundlagen ihrer Herrschaft in der Zeit beginnender Territorialisierung. Der Studie sind eine Stammtafel und eine farbige Faltkarte zur saynischen Besitzgeschichte beigegeben. Ein Index erschließt die vorkommenden Personen und Orte.

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1997

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