Goethe zur Einführung
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»Ich weiß nicht«, resümierte ein Zeitgenosse Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832), »ob es Vielseitigkeit oder Unbeständigkeit ist, daß er sich in seinen Äußerungen so ungleich ist.« Auch nach gut zweihundert Jahren Goetheforschung weiß man es kaum besser. Peter Matusseks Einführung nähert sich diesem Wesenszug, indem sie deutlich macht, dass Goethe gegenüber unterschiedlichen kulturellen Perspektiven eine Zwischenstellung einnahm, die ihn vor Einseitigkeit und Intoleranz weitgehend bewahrte. Seine entschiedene Offenheit für Differenzen kennzeichnet ein »Weltbürgertum«, dessen Fruchtbarkeit für die heutige Diskussion sich in der Nachzeichnung der besonderen lebens-, sozial- und wissenschaftsgeschichtlichen Entstehungsbedingungen des Werkes erweist.