Deterministisches Chaos im Wechselkursverhalten
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Wie die Chaostheorie lehrt, müssen Irregularitäten - wie man sie bspw. im Kursverlauf flexibler Wechselkurse beobachten kann - nicht das Resultat eines Zufallsprozesses sein. Nichtlineare rückgekoppelte dynamische Systeme von hoher Anfangswertsensitivität können einen Zufallsverlauf (Random- Walk) vorspiegeln, obwohl sie streng deterministischen Gesetzen folgen. Ist ein solcher Zusammenhang am Devisenmarkt vorstellbar? Die Hypothese fraktaler Märkte von Peters stellt ein theoretisches Fundament für ein Kurs-Chaos-Modell von Grauwe dar. Die Interaktion zwischen fundamental und technisch orientierten Anlegern kann zu deterministischem Chaos im Kursverlauf führen. Daneben kann die „Marktfraktalitätstheorie“ - im Gegensatz zur Markteffizienzhypothese - empirisch feststellbare Kursphänomene erklären. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, empirische Anhaltspunkte für ein solches deterministisches Wechselkurs- Chaos zu suchen. Dazu werden einige einschlägig bekannte Testverfahren herangezogen. Die Tests argumentieren mit Powerspektren, Korrelationsdimension, Hurst-Exponenten, BDS- Statistik, Ljapunov-Spektren und der Kolmogorov-Sinaj-Entropie. Statistisch untersucht werden damit Aperiodizität, Selbstähnlichkeit, Persistenz, Nichtlinearität, Stabilitätseigenschaften und Prognostizierbarkeit der Kursbewegung. Wie sich zeigt, ist deterministisches Chaos für US-$, SFr und Yen zur DM empirisch nicht belegbar. Datenproblematik und Aussagekraft der Tests lassen jedoch für kürzere Phasen der Wechselkursentwicklung keinen Umkehrschluß zu.