Neue Dorflandschaften
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Nach dem Krieg gegen Polen 1939 wurde der Westteil dieses Landes durch das Deutsche Reich annektiert. Das nationalsozialistische Regime plante eine vollständige „Germanisierung“ dieses Gebietes, die nicht nur einen „Bevölkerungsaustausch“, sondern auch eine umfassende Um- bzw. Neugestaltung der Agrar-, Kultur- und Siedlungslandschaft vorsah. Zielbild war die Gestaltung eines „dem deutschen Menschen artgerechten Lebensraumes“, in dem „dem Wesen der nationalsozialistischen Weltanschauung sichtbar Ausdruck verliehen“ werden sollte. Die geplanten Maßnahmen in den im Osten annektierten Gebieten sollten zudem Vorlauf und Teil einer gewaltigen Agrarreform (Modernisierung) im gesamten „Großdeutschen Reich“ sein. Instrument zur Verwirklichung dieser Vorstellungen war eine „totale Raum- und Siedlungsplanung“ unter der Oberaufsicht des „Reichsführers SS“, Heinrich Himmler. Die Untersuchnung von Michael Hartenstein zeigt anhand von Richtlinien und zahlreichen konkreten Beispielen, wie die Kulturlandschaft, die Dörfer und auch die Städte in jenen „eingegeliederten“ Gebieten nach den NS-Planungen gestaltet werden sollten. Ferner werden ideologische und organisatorische Zusammenhänge jener Planungen aufgezeigt. Inhalt und Folgen nationalsozialistischer Ideologiebestandteile („Blut-und-Boden“, „Volk-- ohne-Raum“, Sozialdarwinismus der Völker) werden hier plastisch verdeutlicht.