Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg 1933 - 1937
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. auf dem Festplatz ist die Spannung inzwischen extrem. Hitlers Anreise wird laufend über Lautsprecher übertragen. Er zögert sein Kommen hinaus. Hitler geniesst das Bad in der Menge, den unglaublichen Jubel der Menschen am Wege. Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg bei Hameln in den Jahren 1933 bis 1937 zählten zu den größten regelmäßig stattfindenden Massenveranstaltungen der Nationalsozialisten. Sie sind in der Forschung bisher zu Unrecht vernachlässigt worden. Die Reichserntedankfeste – Veranstaltungen des Propagandaministeriums – zeigen den „schönen Schein“ des Regimes. Goebbels versteht es meisterhaft, die Sehnsüchte und Bedürfnisse der Menschen zu erspüren und sie der nationalsozialistischen Politik in ungehemmter Weise nutzbar zu machen. Die Volksmassen (1937 kommen über eine Million Menschen) und die Anwesenden auf der Ehrentribüne bilden nur eine Kulisse. Trachtengruppen und Erntekranz sind ein fotogener Rahmen. Das Reichserntedankfest: nach außen ein Fest des „deutschen Landvolks“, tatsächlich jedoch nur eine Folie für den Auftritt des Führers; nach außen Pflege von altem Brauchtum, aber im Kern eine Veranstaltung, die das Volk auf den kommenden Krieg vorbereiten will.