Die Stuttgarter Marienkirche
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„Heute dürften nur noch wenige Stuttgarter die Marienkirche in der Tübinger Straße zu den Sehenswürdigkeiten ihrer Stadt zählen. Weder die städtebauliche noch die kirchenpolitische Bedeutung, die ihr bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zukamen, sind direkt erfahrbar. Die Kunsthistorikerin Sibylle Braun-Miller geht beiden Funktionen nach; darüber hinaus legt sie die Baugeschichte dieses Denkmals der Neugotik dar. Sie vergegenwärtigt die öffentliche Sympathie, die den ersten Kirchenneubau der Stuttgarter Katholiken begleitete. Die Weihe der Kirche wurde zu einem Zeichen der friedlichen Kooperation zwischen Kirche, Staat und Herrscherhaus im Königreich Württemberg. Ein ausführliches Kapitel ist dem Architekten Joseph Egle (1818-1899) gewidmet, der sich am Wettbewerb für eine Kirche im “frühgotischen„ weil billigsten “Style„ nicht beteiligt, die Kirche dann jedoch gebaut hat. Sibylle Braun-Miller belegt, wie eine “Idealkirche„ aus dem Wunsch und Willen, die Kontinuität der Geschichte zu wahren, entsteht und wie sich an dem Kirchenbau doch deutlich zeigt, welch tiefe Bruchlinie die Geister des 19. Jahrhunderts von denen der Gotik trennt.“