Hermannsschlachten
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»Wer Rom nicht hassen kann, kann nicht die Deutschen lieben!« Nach dieser Devise legten viele Hermannsdichter des 18. und 19. Jahrhunderts ihren Germanen- und Römerbildern ein klares Freund-Feind-Schema zugrunde, das besonders der Abgrenzung von Frankreich diente. Die Schlacht im Teutoburger Wald wurde daher bevorzugt als Bestandteil nationaler Identitätsbildung gedeutet. Die heute durch die Globalisierung erweiterte Perspektive erlaubt es jedoch, die Hermannsdichtungen zugleich als Zeugnisse der Dekolonisation zu lesen. Dabei erscheint der Germane Hermann durch seine Lehrzeit in Rom als Grenzgänger, der Denkmodelle der römischen Kolonialmacht für den germanischen Befreiungskampf zu nutzen versteht. Gesa von Essen untersucht die exotisch-kolonialen Darstellungsmuster der Hermannsdichtungen im 18. und 19. Jahrhundert, u. a. bei Tacitus (Germania) Johann Elias Schlegel (Herrmann) Friedrich Gottlieb Klopstock (Hermann-Bardiete) Heinrich von Kleist (Hermannsschlacht) Christian Dietrich Grabbe (Hermannsschlacht)