Studien zum Nerobild in der lateinischen Dichtung der Antike
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KlappentextTrotz der Faszination, die bis heute von der Gestalt Neros auch auf die Forschung ausgeht, wurde eine Gruppe zeitgenössischer Nachrichten in der wissenschaftlichen Diskussion bislang nur selten gewürdigt: die Aussagen der Dichter und ihr Bild des Kaisers. Der erste Hauptteil des Buches hat daher das Ziel, die poetischen Zeugnisse der lateinischen Antike über Nero zum ersten Mal vollständig und in durchgehend neuer Interpretation vorzustellen. Unterschiedliche hermeneutische Verfahren dienen dabei der Texterklärung, so der Blick auf die binnenliterarischen Phänomene der Intertextualität und Parodie, die Frage nach politisch motivierter Leserlenkung, besonders häufig aber neue oder präzisere Datierungen. Die namhaften Autoren der neronischen Zeit (u. a. Lucan, Seneca, Persius), aber auch weniger beachtete (Calpurnius Siculus, Baebius Italicus, die Dichter der Carmina Einsidlensia) stehen im Mittelpunkt, doch werden auch die flavische (Octavia, Martial, Statius) und spätantike Verarbeitung der Nerogestalt (Ausonius, Commodian, Prudentius) sowie ausgewählte Prosaschriftsteller einbezogen. Auf der Grundlage der so gewonnenen literarischen Porträts versucht der zweite Hauptteil, ausgehend von einem knappen Überblick über den Forschungsstand, das Bild des Kaisers in der Dichtung als solches in seinen Wandlungen und Kontinuitäten zu rekonstruieren und die Abhängigkeit der Autoren und ihrer Konzeptionen von inner- und außerliterarischen Größen (u. a. Tyrannen-Topik, Kaiserkult, Apollo-Ideologie) darzustellen. Klar tritt dabei der dominierende Einfluß der politischen Rahmenbedingungen auf das panegyrische wie auf das kritische Nerobild hervor, dessen taciteische Fassung sich anhand der zeitgenössischen Zeugnisse als beste Näherung an die historische Realität erhärten läßt. Aus dem Inhalt: CHRONOLOGISCHER TEIL: Von Neros Regierungsantritt bis zu seinem Tod / Vom Vierkaiserjahr bis zum Ende der flavischen Zeit / Von den Adoptivkaisern bis zum Ausg