Deutscher und polnischer Nationalismus
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Auf der Grundlage einschlägiger Aktenbestände in Berlin-Dahlem, Potsdam, Posen, Danzig, Bromberg und Thorn sowie der zeitgenössischen Presse unternimmt die Verfasserin den Versuch, das Verhältnis von deutscher und polnischer Bevölkerung zueinander in den national gemischten östlichen Provinzen des Deutschen Reiches auf der „mittleren Ebene“, d. h. derjenigen der nationalpolitischen Interessenvertretungen beider Bevölkerungsgruppen, vergleichend zu untersuchen, um so den Blick auf die „vor Ort“ konkret tätigen Personen zu richten und auf diese Weise deren Handlungsweisen und nationalistische Bestrebungen aus ihrer Anonymität herauszuheben. Von der Beobachtung ausgehend, daß sich deutscher und polnischer Nationalismus seit der Jahrhundertwende zunehmend gegenseitig intensivierten und schließlich bis ins Extreme polarisierten, versucht die Verfasserin, durch eine Gegenüberstellung von Aufbau und Arbeitsweise deutscher und polnischer nationaler Interessengruppen Aufschlüsse über deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu gewinnen. Untersucht werden vor allem die Entstehung von deutschem „Ostmarken-Verein“ und polnischer „Straz“, ihre organisatorische Struktur, politische Vorgehensweise und ihr schließliches Scheitern; ferner deren personelle Zusammensetzung, die Entwicklung ihres Mitgliederbestandes und dessen Sozialstruktur sowie ihr Verhältnis zu anderen gesellschaftlichen Gruppierungen, vor allem aber zu Staat und Regierung.