Wissenschaft im Dienst der nationalsozialistischen Politik?
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Ein Netzwerk von 1.000 Kulturwissenschaftlern begründeten die Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften, die seit 1931 zu einem - auch von der NS-Forschung bislang unerkannten - Brain trust des Dritten Reiches aufstiegen. Anfangs gefördert durch das Auswärtige Amt und das Reichsinnenministerium, gerieten die in sechs regionalen Großforschungsbetrieben zusammengeschlossenen Wissenschaftler seit 1937 in das Fahrwasser der Volksdeutschen Mittelstelle und ab 1943 endgültig unter die Kontrolle des Reichssicherheitshauptamtes der SS. Die institutionsgeschichtliche Rekonstruktion dieser politischen Beratergruppe, der hochangesehene Wissenschaftler der Nachkriegszeit angehört hatten, stellt eine Herausforderung an das Vorverständnis über Wissenssysteme im Dritten Reich dar, weil hier das Zusammenspiel zwischen Wissenschaft, Politik und ihrer Instrumentalisierung in Bevölkerungsplanungen erläutert werden. Der Autor, Wissenschaftshistoriker und Geograph, lebt in Basel. Aus dem Inhalt: - Friedenseinsatz der Volkswissenschaften - Kriegseinsatz der Volkswissenschaft - Sicherstellung der Materialien und Nachfolge der VFG seit 1945