Strategien zur Entwicklung von Brachflächen
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Brachflächen können sich bei der städtebaulichen Neuordnung bzw. Entwicklung sowohl als Potential als auch als Problem entpuppen. Gerade in den neuen Ländern verlieren Flächen von bedeutendem Ausmaß ihre bisherigen Nutzungen – zum Teil als Folge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten, zum Teil als Folge des wirtschaftlichen Strukturwandels. Im Vergleich zu früher verbleibt eine Nutzung heute nicht mehr so lange auf einer Fläche. Während in den alten Ländern eine Vielzahl von Brachen im Zuge des Strukturwandels der 70er und 80er Jahre einer neuen Nutzung zugeführt wurde, stehen die Kommunen der neuen Länder größeren Problemen gegenüber. Innerhalb kurzer Zeit wurden im Rahmen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anpassungsprozesses Flächen in erheblichem Umfang freigesetzt. Hierbei handelte es sich sowohl um Industrie- und Gewerbeflächen als auch um Konversionsflächen und damit um Flächen mit verschiedenen Problemen und Voraussetzungen. In allen Kommunen stellt sich, in dem Wissen um z. B. die Altlastenproblematik bzw. einer fehlenden oder nicht ausreichenden Infrastruktur, die Frage nach einer zukünftigen Verwertung. Die damit verbundenen Schwierigkeiten führen zu einer großen Zurückhaltung gegenüber der Brachflächenentwicklung. Eine Ausweisung von neuen Flächen scheint unkomplizierter, weniger kostenintensiv und vor allem zügiger zu realisieren. Ein „Liegenlassen“ der brach gefallenen Flächen ist aus Sicht der kommunalen Entwicklung allerdings unbefriedigend. Angesichts des nach wie vor immensen Umfangs an nicht entwickelten und von den verschiedensten Problemen betroffenen Brachflächen in den Städten der neuen Länder gibt das Deutsche Seminar für Städtebau und Wirtschaft (DSSW) den betroffenen Kommunen Entscheidungshilfen zur Brachflächenentwicklung an die Hand. Die Verknüpfung von Wirtschaftlichkeitsaspekten mit den Zielen der Stadtentwicklung spielt bei der Entscheidung für eine Umnutzung eine entscheidende Rolle. Ziel des Leitfadens ist es, die Kommunen gegenüber den Eigentümern zu stärken, um eine gelenkte Entwicklung zu ermöglichen. Als Beispiele werden vormals industriell, gewerblich genutzte und militärische Flächen angeführt. Berücksichtigt werden auch Entwicklungsvorhaben der Deutschen Bahn AG, der Post und der Telekom.