Die Ausgestaltung von Abnehmer-Zulieferer-Beziehungen
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Die Ausgestaltung der Beziehung zwischen Zulieferer und Abnehmer hat in den letzten Jahren ein zunehmendes Interesse in der betriebswirtschaftlichen Literatur gefunden. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit solchen Beziehungen werden vor allem transaktionskostentheoretische Argumente angeführt. Viele Vertreter dieser Theorie gehen dabei von einer konstanten Opportunismusneigung der Akteure aus, was in den letzten Jahren Anlaß zu vielfältiger Kritik geliefert hat, da eine solche Annahme als realitätsfern einzustufen ist. Die vorliegende Arbeit setzt sich kritisch mit der Opportunismusannahme auseinander, und es werden zahlreiche Argumente angeführt, die für eine differenziertere Annahme eines opportunistischen Verhaltens sprechen. Das Ziel der Arbeit besteht darin, Einflußfaktoren auf die Opportunismusneigung des Abnehmers zu identifizieren und zu quantifizieren. Des weiteren wird untersucht, ob bei einem hohen Anreiz zu einem opportunistischen Verhalten und einer hohen Opportunismusneigung des Abnehmers Beziehungen als erfolgreicher eingestuft werden, wenn es dem Zulieferer gelingt, entsprechend hohe Absicherungen vor einem solchen Verhalten zu implementieren. Schließlich werden auch die Implikationen untersucht, die sich aus der Höhe der Abhängigkeitsasymmetrie für die Höhe des Anreizes zu einem opportunistischen Verhalten für den Abnehmer ergeben. Die Ergebnisse beruhen auf einer großzahligen empirischen Studie, bei der Zulieferer verschiedener Branchen über die Beziehung zu einem ihrer wichtigsten Abnehmer befragt wurden.