DifferenzlektüreN
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„Aber das Eigene muss so gut gelernt sein, wie das Fremde. [...] wie gesagt, der freie Gebrauch des Eigenen [ist] das schwerste.“ Das Zitat aus Hölderlins Brief an Böhlendorff formuliert die Problematik, der diese Studie nachgeht. Sie setzt sich zum Ziel, die von literarischen Texten thematisierten „Fremd-Eigen-Differenzen“ zu untersuchen. Dabei dienen die Differenzen zwischen dem Eigenen und dem Fremden dazu, den „freien Gebrauch des Eigenen“ zu lernen, während ihre Lektüre gleichzeitig den „freien Gebrauch des Eigenen“ voraussetzt. Diese scheinbar in sich geschlossene Problematik wird hier im Rahmen der deutschsprachigen Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts analysiert, wobei der Umweg über die Übersetzungen eine neue Lesart der „Fremd-Eigen-Differenzen“ ermöglicht. Durch die vergleichende Lektüre einzelner Originale und deren Übersetzungen werden die unterschiedlichen Formen von Differenzen zwischen und in den Texten herausgearbeitet. Die Gegenüberstellung von deutschsprachigen Schweizer Originaltexten mit ihren französischsprachigen Übersetzungen aus Frankreich und der Westschweiz erlaubt nicht nur einen Blick auf die Differenzen zwischen dem deutsch- und französischsprachigen Kulturraum, sondern auch auf die Eigenarten der Deutschschweizer Literatursprache innerhalb des deutschsprachigen Raumes und auf die Schweiz als einen „eigenen“ Kulturraum.