Mythos Netzwerke
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„Netzwerke“ sind in aller Munde. Handelt es sich dabei nur um ein modisches Schlagwort, oder gibt es in der Realität Anzeichen dafür, daß Netzwerke immer wichtiger werden? Die Autoren gehen dieser Frage anhand zweier empirischer Untersuchungen des Göttinger Instituts für Regionalforschung nach. Die Kooperationen und Netzwerke werden zunächst auf der Ebene der Unternehmen, sodann auf der Ebene von Politik und Verwaltung und des Unternehmensumfelds beschrieben. Das Ergebnis der Analyse enttäuscht die vielfach hochgeschraubten Erwartungen; es deutet darauf hin, daß ein hohes Maß von Kontinuität herrscht und wirklich neue Netzwerksprozesse allenfalls in Ansätzen existieren. Auch bei den regionalen Innovationsstrukturen finden sich keine grundlegenden Neuerungen. Angesichts des Resultats, daß die empirischen Beobachtungen keinen Trend zu einem qualitativen Wandel regionaler Innovationsprozesse anzeigen, muß auch modischen Theorieansätzen widersprochen werden: Die Realität ist weit davon entfernt, sich in Richtung auf eine „Netzwerkgesellschaft“ zu ändern. Auch eine „Dialektik von Regionalisierung und Globalisierung“ ist - so lautet die Schlußfolgerung dieses Buchs - ein empiriefernes Konstrukt, weil die übergreifenden Prozesse, die in der Standort- und Globalisierungsdebatte ohnehin völlig überhöht beschrieben werden, die Entwicklungen auf der regionalen Ebene tatsächlich nur wenig tangieren.