Bestandsaufnahme - Studien zur Gruppe 47
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Auch mehr als 50 Jahre nach ihrer Gründung haftet der Gruppe 47 fast unverändert jenes Image an, mit dem sie sich einen zentralen Platz im westdeutschen Literaturbetrieb der fünfziger und sechziger Jahre erobert hat: das einer losen Vereinigung junger, antifaschistischer deutscher Schriftsteller, die ihren Beitrag zur „neuen“ deutschen Literatur leisten wollten. Die in diesem Band veröffentlichten Studien internationaler Wissenschaftler stellen die Frage nach Ort und Rolle der Gruppe 47 in der westdeutschen Nachkriegsliteratur neu. Verschiedene Konstellationen in der Entwicklung der Gruppe – etwa ihre Entstehungsbedingungen und ihr Verhältnis zur deutschen Wehrmacht –, aber auch die Beziehungen von Autoren wie Richter, Andersch und Böll, Weiss, Fried und Kesten zur Gruppe wird untersucht, dabei fällt Licht auf manche jener Aspekte, die erst ihren tatsächlichen Ort im Kulturbetrieb der jungen Bundesrepublik kenntlich machen helfen. Dieser Ort aber ist Gegenstand einer Geschichtsschreibung zur Gruppe 47, die gegenwärtig an ihrem Anfang steht.