Marktorganisation durch Standardisierung
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Viele Produkte, vor allem High-Tech-Erzeugnisse, sind für die Konsumenten nur dann attraktiv, wenn die Anbieter in der Lage sind, ihr Produkt als Standard am Markt durchzusetzen. Ein Abnehmer beispielsweise von Videorecordern oder Computern achtet beim Kauf nicht nur auf die Leistungsfähigkeit und den Preis des Geräts, mindestens ebenso wichtig ist für ihn die gegenwärtige und zukünftige Verbreitung des zugrundeliegenden technischen Systems. Dieses Phänomen, von Ökonomen als positiver Netzwerkeffekt bezeichnet, spiegelt den enormen gesellschaftlichen Wert von Standards wider. Der Autor unternimmt in diesem Band den Versuch, die komplexen und vielfältigen Formen der Entstehung von Standards anhand archetypischer Standardisierungsprobleme in einfachen Modellen zu untersuchen. Er beschreibt die vielfältigen Ursachen einer ineffizienten Standardisierung durch den Marktmechanismus und zeigt, daß institutionelle Arrangements sowie horizontale Kooperation sozial wünschenswerte Effekte entfalten können. Auf der Grundlage der Neuen Institutionenökonomik arbeitet er die Bedeutung von organisatorischen Eingriffen für die Entstehung von Märkten heraus und gelangt zu einem „konstruktivistischen“ Marktbild, das sich grundsätzlich vom neoklassischen Marktbegriff einer Laissez-Faire-Ökonomie unterscheidet.