DDT

DDT - ein Wort aus dem Chemieunterricht, ein Antibegriff, den viele mit „Umweltzerstörung“ assoziieren. Am Beispiel des 1939 entwickelten Biozids Dichlordiphenyltrichloräthan zieht der Umwelthistoriker Christian Simon eine Bilanz der Mensch-Natur-Beziehungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine umfassende Darstellung ist illustriert mit zahlreichen Abbildungen aus internationalen Archiven. Vor sechzig Jahren entdeckte der Schweizer Chemiker Paul Müller in einem Labor der J. R. Geigy AG in Basel die biozide Wirkung von Dichlordiphenyltrichloräthan, kurz DDT genannt. Die Wirksamkeit dieses Giftes war so gross, dass das Traumziel einer von Insektenplagen befreiten Menschheit nahe schien. Doch schon bald wurde die Begeisterung begleitet von kritischen Stimmen, die in den sechziger Jahren DDT zum Symbol für umweltschädigende und menschengefährdende Produkte der chemischen Industrie machten. In dieser Dynamik liegt der ungewollte Beitrag von DDT am Entstehung einer internationalen Umweltbewegung. Christian Simon zieht eine Bilanz der Mensch-Natur-Beziehungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er greift unterschiedliche Aspekte des Themas auf: DDT im Kriegseinsatz, in der Landwirtschaft, in der Hygiene, als Wirtschaftsfaktor. Reich illustriert mit seltenem Bildmaterial, ist das Buch ein populäres Standardwerk zur Geschichte der Wissenschaften. Christian Simon, Prof. Dr. phil. I, geboren 1951, ausserordentlicher Professor am Historischen Seminar der Universität Basel. Spezialgebiet: Geschichte der Wissenschaften und der Industrie im 19. und 20. Jahrhundert. Mitherausgeber des Sammelbands „Chemie in der Schweiz. Geschichte der Forschung und der Industrie“, erschienen 1997 im Christoph Merian Verlag (ISBN 3-85616-086-8).