Messages from the threshold
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Botschaften aus dem Reich der Schwelle, das sind Texte, die von grenzgängerischen, gesichts- und geschichtslosen Wesen handeln, amorphen, ausgelöschten Nicht-mehr-Personen, deren einstige Identität sich in einem schattenhaften, abgelegenen Niemandsland verflüchtigt zu haben scheint. Romane und Kurzgeschichten über das unerlöste Schweben und Wandern zwischen stabilen Seinsweisen und Welten, über schmerzhafte psychische Wandlungskrisen, über Todesnähe, gesellschaftliche Ausgeschlossenheit und Marginalität. Texte, die sich auch sprachlich und narrativ auf jene Grenze zum Unnennbaren und Entrückten hinbewegen, von der sie als Sujet berichten. Sie alle werden mit dem Näherkommen der Jahrtausendwende immer öfter in der extravaganten und vielschichtigen Form des Du-, You- oder Vous-Erzählens verfaßt, einer eigenartigen und vielschichtigen Erzählweise also, die durch einen schlichten grammatikalischen Kunstgriff die vertrauten Formen etablierter Narrativik subvertiert. Diesem faszinierenden narratologischen Spezialphänomen nähert sich die vorliegende Studie auf kulturanthropologischen Wegen völlig anders als die bisher diskussionsbestimmende klassische Erzähltheorie und gelangt dabei zu einer neuen Sichtweise unüblich, paradox und regelwidrig scheinender Schreibtechniken.