Globalisierung wider Willen?
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Wieso kam es zur stetigen Liberalisierung der US-Außenwirtschaftspolitik, dem zentralen Moment des Globalisierungsprozesses, obgleich die US-Bevölkerung diese mehrheitlich ablehnte? Angeleitet von einem postpositivistischen Wissenschaftsverständnis beantwortet der Autor diese Frage in der Auseinandersetzung mit der neogramscianischen These von der Hegemonie weltmarktorientierter Kapitalfraktionen. Zunächst arbeitet er die gesellschaftlichen und staatlichen Praxen heraus, die den Abbau von Handelshemmnissen strukturell stützten; dabei wird die Rolle der Medien und der Expertengemeinden erstmalig systematisch einbezogen. Im einzelnen analysiert Scherrer sodann die Reaktionen der weltmarktorientierten Akteure auf unterschiedliche Herausforderungen in den verschiedenen Perioden von der Kennedy-Ära bis zum Ende des Kalten Krieges. War zunächst der Antikommunismus das einigende Band der Freihandelskoalition - wobei der Weltmarkt zur Einbindung sowohl der verbündeten Nationen als auch der eigenen Lohnabhängigen in eine fordistische Produktionskoalition dienen sollte -, trat mehr und mehr das Interesse in den Vordergrund, den Weltmarkt zur Zurückweisung der von den Beschäftigten und sozialen Bewegungen erhobenen Ansprüche zu nutzen