Wirkungen und Wirkmechanismen von Strophantidin am menschlichen Myokard
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Bei der Therapie der chronischen Herzinsuffizienz des Menschen werden seit vielen Jahren Herzglykoside eingesetzt. Es ist bekannt, dass Herzglykoside einen positiv inotropen Effekt besitzen. Wird allerdings ihre geringe therapeutische Breite überschritten, so induzieren Herzglykoside Rhythmusstörungen und diastolische Relaxationsstörungen. Über die subzellulären Effekte am menschlichen Myokard liegen aber bislang nur wenige Untersuchungen vor. In der vorliegenden Arbeit wurde an isolierten Muskelstreifenpräparaten aus insuffizienten und nicht-insuffizienten menschlichen Herzen gezeigt, dass der positiv inotrope Effekt von Herzglykosiden auf einer Steigerung der intrazellulären Kalziumtransienten beruht. Höhere Konzentrationen von Herzglykosiden führen zu einer Kalziumüberladung, welche bei höheren Stimulationsfrequenzen noch verstärkt wird. Für diese Untersuchungen wurden simultan isometrische Kontraktionskraft und intrazelluläre Kalziumtransienten mit Hilfe der Aequorin-Methode gemessen. Neben Strophantidin, einem Herzglykosid, welches die Na+/K+-ATPase blockiert und in der Folge zu einer Erhöhung der intrazellulären Ca2+-Konzentration durch indirekte Hemmung des sarkolemmalen Na+/Ca2+-Austauschers führt, wurden zum Vergleich Isoprenalin, ein ß-Rezeptoragonist, der die SR Ca2+-ATPase cAMP-abhängig stimuliert, sowie Kalzium untersucht.