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"Den Ankünften nicht glauben wahr sind die Abschiede"

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Überschwengliche Bewunderung oder resignatives Unverständnis – zwischen diesen Polen schwankt die Rezeption der Texte Ilse Aichingers. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ihrem Werk ist – ungeachtet zahlreicher Literaturpreise – spärlich und bislang vorwiegend biographisch orientiert. Aichingers Schreiben wird durchgängig in den Kontext ihrer Erfahrung der Shoah eingeordnet. Entsprechend befassen sich Detailstudien vornehmlich mit ihrem einzigen Roman Die größere Hoffnung aus dem Jahr 1948, die folgenden, zunehmend hermetischen Prosatexte hingegen sind kaum erforscht. Das vorliegende Buch schließt hier eine Lücke, indem Aichingers gesamte Prosa untersucht wird. Im Blick auf Konzepte von Mythos, Gedächtnis und Mystik wird die fortschreitende Radikalisierung der poetischen Entwürfe betont und der ethische Impetus von Aichingers Arbeit an der individuellen und kulturellen Erinnerung der Shoah nachgewiesen.

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2000

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