Inheritance, contact, and change in two East African languages
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Im ostafrikanischen Küstenraum (Kenia, Tansania) fanden zu Beginn des 17. Jahrhunderts zwei Wanderungsbewegungen statt. Zum einen spaltete sich eine kleine Bantu sprechende Volksgruppe, Daiso genannt, von ihrer angestammten Gemeinschaft in Ostkenia ab und wanderte südwärts die Küste entlang bis nach Tansania hinein, wo sie inmitten neuer Nachbarn eine Heimat fand. Zum anderen kam unwesentlich weiter östlich eine Migrationsbewegung, die ihre Anfänge in Äthiopien genommen hatte, am Tana River zum Stillstand. Im Gebiet der Ilwana, einer seit langem sesshaften Bantu-sprachigen Bevölkerungsgruppe, ließen sich Kuschitisch-sprachige Pastoralisten, die Oromo, nieder. Die daraus resultierenden Veränderungen in den Sprachen der betroffenen Ethnien werden in dieser Studie beschrieben und analysiert. Sowohl die Sprache der Daiso als auch die der Ilwana änderte sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte derart, dass die späteren Sprachgemeinschaften Schwierigkeiten gehabt hätten, sich mit ihren Vorfahren zu verständigen. Im zweiten Kapitel wird das heutige Daiso beschrieben und mit der Sprache verglichen, die um 1600 herum als Kommunikationsmittel diente. Die herausragenden linguistischen Veränderungen werden umrissen, und untersucht, wie weit sie auf den Sprachkontakt mit ihren neuen Nachbarn zurückgehen. Dasselbe wird im dritten Kapitel für das Ilwana getan. Über 50% des Vokabulars beider Sprachen wurden ersetzt und das Lautinventar ergänzt. Ein beachtlicher Wandel fand in der Struktur des Nominal- und vor allem des Verbalsystems statt. Spätestens gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Entwicklung so weit fortgeschritten, dass zwei neue Sprachen entstanden waren. Die Art der sprachlichen Veränderungen und die ungeheure Schnelligkeit, mit der sie stattfanden, mögen überraschen und der vorherrschenden Meinung entgegenstehen, aber der Autor untersucht im letzten Kapitel bereits beschriebene Fälle von Sprachwandel in Ostafrika und vergleicht sie mit dem, was mit den Sprachen Daiso und Ilwana geschehen ist. Daraus zieht er den Schluss, dass das Geschehene nicht bar jeder Parallelen ist und dass ein Sprachwandel dieser Art und diesen Ausmaßes unter bestimmten Bedingungen jeder Sprache widerfahren kann. Die folgenden Werke zu Sprachkontaktphänomenen, Sprachwechsel und Mehrsprachigkeit sind ebenfalls in unserem Programm erschienen: „The Bantu Languages of the Kenya Coast – Aspects of Comparison and Contact“, ISBN 978-3-89645-716-5. „Codeswitching in Gambia“, ISBN 978-3-927620-24-7. „Ethnographie des Sprachwechsels – Sozialer Wandel und Sprachverhalten bei den Yeyi (Botswana). With an English summary“, ISBN 978-3-927620-25-4. “Fading Delimitations – Multilingual Settlements in a Convergence Area. Case Studies from Nigeria”, ISBN 978-3-89645-904-6. „Language Change under Multilingual Conditions – Case Studies from Africa“, ISBN 978-3-89645-724-0. “Language Contact and Language Change in Ethiopia”, ISBN 978-3-89645-258-0. “Language Contact, Language Change and History Based on Language Sources in Africa”, ISBN 978-3-89645-093-7. „Sprachwandel durch Sprachkontakt am Beispiel des Nubischen im Niltal“, ISBN 978-3-927620-26-1. “When Languages Meet – Language Contact and Change in West Africa”, ISBN 978-3-89645-257-3.