Streit um die Technikgeschichte in Deutschland 1945 - 1975
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„Alle Geschichtsschreibung ist Rekonstruktion und ist damit auch immer gegenwärtige Interpretation von Vergangenheit auf der Grundlage von Fragen und Quellen. Doch wer interpretiert, beansprucht auch Deutungsmacht über Vergangenes, indem er sich zugleich an Erwartetem orientiert. Daher ist auch Technikgeschichte - ebenso wie Naturwissenschaftsgeschichte oder Medizingeschichte - in diesem Sinne politisch, man denke nur an die mit Technik verbundenen und geweckten Zukunftshoffnungen oder an die durch sie eröffneten gesellschaftlichen wie individuellen Handlungsspielräume im technisch-industriellen Zeitalter.“ (Werner Conze) Lassen sich solche Erwartungen und Einflüsse in den dreißig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auffinden und in welchem Kontext traten sie auf? Wer waren die Protagonisten und auf welche Widerstände traf die Etablierung des akademischen Faches Technikgeschichte in Ost wie West? Das vorliegende Buch zeichnet die unterschiedlichen wissenschaftspolitischen und ideologischen Entstehungskontexte nach, die Inanspruchnahme durch eine sozialistische Weltdeutung im Rahmen der Produktivkraftgeschichte im Osten ebenso wie die widerstreitenden Positionen im Westen.