Erich Arendt und Peter Huchel
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Erich Arendt und Peter Huchel waren für die DDR zwei außergewöhnliche Erscheinungen, sowohl hinsichtlich ihres lyrischen Schaffens, als auch in Bezug auf ihre markante und erkennbare Individualität. Eigen und beharrlich entwickelte jeder von ihnen ein mit und an der Sprache arbeitendes Werk. Bei ihren Gedichten stellt sich heute nicht die Frage, ob sie angesichts gewandelter ideologischer Bezugsrahmen und sich wandelnder literaturwissenschaftlicher Kriterien Bestand haben. Vielmehr interessiert immer noch ihr originärer Beitrag zum Aus- und Fortschreiben der modernen europäischen Poesie. Beide Schriftsteller verband zudem eine persönliche Beziehung. In der Literaturgeschichtsschreibung werden beide Autoren bislang kaum zusammen betrachtet. Diese Autorenbeziehung gilt es nachzutragen und durch den Briefwechsel sowie Interviews zu rekonstruieren. Gleichzeitig entsteht dabei eine Mikrologie des literarischen Feldes der fünfziger Jahre. Daraufhin richtet sich die Beobachtung auf die entstehenden Texte beider Autoren. Die Frage wird gestellt, in welcher Form Erich Arendt und Peter Huchel auf die Krise der Naturlyrik reagieren und sie überwinden, indem sie eigenste Schreibweisen entwickeln. In dieser Perspektive wird es möglich, beide Werke in vergleichenden Lektüren zusammen zu sehen. Die poetologische Interpretation von Arendts Widmungsgedicht „Orphische Bucht“ markiert den Abschluss der so bestimmten Dialogizität beider Werke.