Anton Bruckner
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„Daß es Bruckner gegeben hat, ist für mich das größte Geschenk Gottes.? Dieser Satz von Sergiu Celibidache steht als Motto über der Biographie. Es ist mehr als der Ausdruck der Wertschätzung durch einen berühmten Dirigenten. Anton Bruckner, 1824 im oberösterreichischen Ansfelden geboren und 1896 in Wien gestorben, passte Zeit seines Lebens in kein Klischee. Er war weltfremder Sonderling und begnadeter Orgelimprovisator schwierigster vielstimmiger Fugen. Bruckner ersehnte nichts mehr als die Geborgenheit bürgerlichen Ehelebens, blieb jedoch unverheiratet. Tief religiös, übte er sich im Alltag in demütigster Bescheidenheit, verpflichtete sich jedoch für die siebte Symphonie den König von Bayern, für die achte den Kaiser von Österreich und für die neunte schließlich die Majestät des Alls - den lieben Gott - als Widmungspatron ... Hybris, bedingungslose Hingabe oder entgrenzte Naivität? Richard Wagner war einer der ersten, der unter der “biederen? Oberfläche das außergewöhnliche Talent erkannte und einer von Bruckners eifrigsten Förderern wurde. Bald sprach sich herum, daß hier einer Musik komponierte, die ihre Epoche hinter sich ließ. Doch an Bruckner schieden sich weiterhin die Geister. Die einen fanden sich noch auf Jahre hinaus nicht in den großen musikalischen Bögen seiner Werke zurecht. Für die anderen war er einer der ganz Großen der Musikgeschichte. So ist es bis heute weitgehend geblieben. Außerordentlich lebendig stellt Wolfgang Johannes Bekh den facettenreichen Menschen Bruckner dar und zeichnet dessen Lebensumfeld mit viel, oft amüsantem Lokalkolorit. Zugleich bringt er Bruckners herausragendes musikalisches Werk, das gegenwärtig im Musikbetrieb neu entdeckt wird, dem Leser anschaulich nahe.