Die Verfolgung der Sinti und Roma in Hessen zwischen 1870 und 1950
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Seit ungefähr 600 Jahren leben Sinti, seit 140 Jahren Roma im hessischen Raum. Fast ebenso alt ist die Geschichte ihrer Diskriminierung und Verfolgung. Udo Engbring-Romang hat umfassend in hessischen und außerhessischen Archiven recherchiert. Er legt erstmalig für Hessen dar, wie – vor allem nach der Reichsgründung 1871 – der Weg von der Diskriminierung bis zum Völkermord an den Sinti und Roma vorbereitet und bürokratisch umgesetzt wurde. Das Buch macht deutlich, wie sich die nationalsozialistische Verfolgungspolitik in einem Bruch mit allen rechtsstaatlichen Konzeptionen auf die in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und im Volksstaat Hessen lebenden Sinti und Roma nach 1933 auswirkte: Ausschluss aus der nationalsozialistischen Gesellschaft, rassistische Erfassung, Internierung, Deportation, Enteignung, Zwangssterilisation, Ermordung. Nicht verschwiegen wird die erneute Diskriminierung durch verweigerte oder verschleppte Wiedergutmachung nach 1945.