Die Koordinaten im Kopf
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Die 'Lyrik-Welle' in der DDR der 1960er Jahre sorgte für Aufsehen in der Öffentlichkeit und für Mißtrauen der SED-Politiker. Holger Brohm untersucht den Weg damals junger Lyriker wie Sarah und Rainer Kirsch, Uwe Greßmann, Bernd Jentzsch, Günter Kunert oder Volker Braun aus der Perspektive der Reaktionen, die sie mit ihren Texten hervorriefen. Im Zentrum stehen die Gutachten, die zu jedem literarischen Text vor seiner Veröffentlichung verfaßt wurden. Literaturwissenschaftler, Kulturpolitiker und Autoren begründeten hier ihre Zustimmung oder Ablehnung des Werkes gegenüber der DDR-Zensurbehörde: der staatlichen Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel. Warum soll das Manuskript publiziert werden, welche Wirkungen werden erwartet, so lauteten die Fragen an die Gutachter. Für die literarisch eigensinnigen Lyriker wurde damit zugleich die Frage nach den Grenzen des Möglichen aufgeworfen.