Im Zeichen der roten Nelke
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Zwei starke Frauen im 20. Jahrhundert. Die Biographie der Konstanzer Näherin Johanna Hemm (1901-1971) – Kommunistin, hauptamtliche Gewerkschaftssekretärin und Stadträtin – und die Autobiographie ihrer Tochter Vera Hemm (geb. 1935) Chemielaborantin – aktive Gewerkschafterin, Betriebsrätin, Mitbegründerin und Motor einer seit 20 Jahren aktiven gewerkschaftlichen Frauenkulturgruppe. Hier wird Geschichte von unten ebenso plastisch und humorvoll wie historisch genau geschildert. Keine trockene Geschichtsschreibung, aber auch kein Kolportageroman – bewußt gestaltetes Leben mit allen Höhen und Tiefen. Wie in einem Brennglas verdichtet sich die 'große' Politik der letzten 70 Jahre in diesen beiden Frauen: – die Not der Weltwirtschaftskrise, Faschismus und Krieg, – der schwierige Neuanfang nach 1945, der Kampf um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen gerade für Frauen, – der Kalte Krieg und die politische Restauration der Adenauer-Ära, – der Aufbruch der außerparlamentarischen Opposition in den 60er, die feministische Frauenbewegung in den 70er und die Friedenbewegung in den 80er Jahren, – die gravierenden Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt innerhalb von nur zwei Generationen. Beide Frauen haben sich mit ihren ganz eigenen Lebenserwartungen und unterschiedlichem Temperament in diese Auseinandersetzungen eingemischt, haben Erfolge und bittere Niederlagen erleben müssen – immer eingebettet in ein enges Geflecht von Familie und Freunden. Die Mutter verheiratet und privat eher einer traditionellen Frauenrolle verhaftet, die Tochter lange Jahre eng mit ihrer Freundin liiert, ein Lebenstil, der in den 70er Jahren noch sehr umstritten war.