Nietzsches Theaterprojektionen
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Der Philosoph Friedrich Nietzsche war auch ein Theatervisionär. Seine Entwürfe für ein neues Theater stehen bis heute im Schatten Richard Wagners. Till Müller-Klug zeigt die kreative und konzeptionelle Eigenständigkeit von Nietzsches Theaterprojektionen und untersucht exemplarisch ihre weitreichende Inspirationsgeschichte. Ausgehend von Nietzsches Auseinandersetzung mit der griechischen Tragödienaufführung und seiner Verarbeitung und Überschreitung von Modellen Wagners wird Nietzsches Theaterdenken dargestellt, im Fokus stehen seine originären Entwürfe: Dionysische Spiele, Visionstheater und Transmedialer Performer. Diskutiert werden Nietzsches Parallelen zu Meyerhold, Brecht und Artaud sowie seine Anwendbarkeit auf aktuelle Kulturphänomene wie Avant-Pop und Slam Poetry. Nietzsche, der selbst ernannte „Unzeitgemäße“, erweist sich als ästhetischer Inspirator bis in die Theatergegenwart hinein.