Die Dinge sehen wie sie sind
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Sigmar Polke ist in der Kunstszene schon längst kein Geheimtip mehr. Seit dreissig Jahren ist er einer der bedeutendsten deutschen Künstler, dessen Werk auch weltweit grosse Anerkennung findet. In den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist Polkes Malerei durch vielfältige Techniken, Medien, Themen und Stilrichtungen gekennzeichnet. Nach seiner Rückkehr von ausgedehnten Reisen zwischen 1979 und 1981, auf denen er zahlreiche Beobachtungen zur Gewinnung und Anwendung von Farbsubstanzen in außereuropäischen Kulturen gemacht hatte, überraschte der Künstler Publikum und Kritik mit Werken, die das klassische Medium der Malerei, die Farbe, ihren Materialcharakter und ihre Erscheinungsformen thematisieren. Diese Schaffensperiode Polkes untersucht die Autorin im vorliegenden Buch. Anhand der Einteilung in Lackbilder, Schleifenbilder, Raster- und Stoffbilder, Transparentbilder, Geschichtsbilder sowie alchemistische Bilder werden die in den achtziger und neunziger Jahren entstandenen Werkgruppen analysiert und in ihren wechselseitigen Beziehungen gezeigt. Erstmals identifiziert und entschlüsselt die Autorin einen grossen Teil der belegten Bildquellen und ergänzt die bisherige Forschung zur Bildfindung bei Polke um neue Erkenntnisse indem sie die visuellen und metaphorischen Analogien im Werk des Künstlers aufspürt und nachvollzieht.