Grenzgänge
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Grenzgänge, Grenzüberschreitungen gehören zu den Forderungen an die Wissenschaft, will sie lebendig bleiben. Die hier versammelten Aufsätze vornehmlich zur Literatur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert versuchen nicht nur, Grenzen eines zu engen Fachverständnisses zu überwinden, sondern auch literarische Grenzüberschreitungen sichtbar zu machen. Das gilt ebenso für die Sprengung der Grenzen rationaler Erkenntnis im ausgehenden 18. Jahrhundert (J. M. R. Lenz) wie für Grenzen zwischen Realität und Utopie, zwischen dem Menschen und seiner künstlichen Machbarkeit (Döblins 'Berge Meere und Giganten'), für die Grenzen, die gesellschaftliche Verhältnisse setzen (Fontane), aber auch für die Grenzen zwischen Mensch und Tier (Kafkas 'Bericht für eine Akademie'). Andere Arbeiten befassen sich mit den Grenzen zwischen Literatur und Psychoanalyse (Freud), mit Epochengrenzen und ihren Überwindungen, mit Wahlverwandtschaften über trennende Jahrzehnte hinweg. Der Band vereinigt 25 Arbeiten namhafter Literaturwissenschaftler aus 5 Ländern, die ihre 'Grenzgänge' zu Ehren von Hans-Jörg Knobloch unternommen haben, dessen Leben und wissenschaftliches Werk in vielerlei Hinsicht von Grenzüberschreitungen geprägt ist: Darunter Thomas Anz (Marburg), Kurt Bartsch (Graz), Evelyn Deutsch-Schreiner (Graz), Theo Elm (Erlangen), Karl S. Guthke (Harvard), Ulrich Klingmann (Cape Town), Jürgen Lieskounig (Durban), Paul Michael Lützeler (St. Louis), Christine Maillard (Strasbourg), Siegfried Mews (Chapel Hill), Wolfgang Nehring (Los Angeles), Gunther Pakendorf (Cape Town), Jürgen Söring (Neuchâtel).