Gustav Radbruch
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Die Ausstellung „Gustav Radbruch 1878–1949. Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts zwischen Rechtswissenschaft und Politik“ will das Leben des bedeutenden Politikers und Juristen auf der Basis seines Nachlasses nachzeichnen, der in der Universitätsbibliothek Heidelberg verwahrt wird. Radbruch, in Lübeck geboren, begann seine akademische Karriere Ende 1903 in der Neckarstadt, die er 1914 wieder verließ. Nach Lehrtätigkeiten an den Universitäten Königsberg und Kiel sowie zwei Amtszeiten als Reichsjustizminister in den Jahren 1921 bis 1923 kehrte er 1926 wieder auf den Heidelberger Lehrstuhl zurück. Hier erlebte er, der sich an exponierter Stelle für die Gründung und den Bestand der Weimarer Republik eingesetzt hatte, deren Ende in der spezifischen lokalen Ausprägung. Nach sofortiger Entlassung 1933 waren ihm 1945 nur noch wenige Schaffensjahre beschieden, in denen er für einen demokratischen Neubeginn innerhalb und außerhalb der Universität wirkte.