Die politischen Säuberungen des Lehrkörpers der Freiburger Universität nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs (1945 - 1957)
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Spätestens seit dem Frankfurter Historikertag 1998 hat die Forschung zur Wissenschafts- und Institutionengeschichte im Dritten Reich neue Impulse erhalten. In diesem Zusammenhang gerät auch die unmittelbare Nachkriegszeit stärker ins Blickfeld: Wie verlief nach 1945 die Entnazifizierung an den deutschen Hochschulen und wie setzten sich die Hochschullehrer mit dieser unbequemen Vergangenheit auseinander? Auch an der traditionellen Freiburger Universität, die durch die Widerstandstätigkeit des „Freiburger Kreises“ den Ruf hatte, besonders anti-nationalsozialistisch zu sein, gab es in der Zeit des Dritten Reichs ein hohes Maß an politischer Verstrickung. Für die meisten politisch belasteten Hochschullehrer blieben die Säuberungen dennoch nichts anderes als eine Episode. Fast alle von ihnen wurden bis Mitte der fünfziger Jahre reintegriert oder mit allen Rechten emeritiert. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, woran die Entnazifizierung scheiterte und weshalb die Freiburger Universität nach 1945 keinen radikalen Bruch mit dem Nationalsozialismus, sondern einen Neuanfang mit den alten Eliten vollzog. AUTOR: Silke Seemann, geb. 1970 in Flensburg 1992-1997 Studium der Neueren und Neuesten Geschichte und der Englischen Philologie an der Universität Freiburg i. Br. 1998 Förderpreis des Verbandes der Freunde der Freiburger Universität und der Phil. Fak. IV für hervorragende Abschlußarbeiten. 1999-2001 Promotionsstipendium im Rahmen der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg; Auszeichnung der Dissertation mit dem Gerhard Ritter Preis 2001. Seit 2001 wiss. Ang. an der Universität Freiburg i. Br.