Das Werk

Kaum ein anderes deutsches Buch jener Zeit bietet einen so umfassenden fotografischen Querschnitt zu den Errungenschaften der Technik. Langewiesche bewies Weitblick, als er dieses bis dahin kaum behandelte Bildthema in das Programm der Blauen Bücher aufnahm. Die Qualität des Buchs liegt in der fotografischen Zusammenfassung, die sowohl Rückblick als auch Ausblick auf das technische Lichtbild bietet. Dieses letzte „Blaue Buch“ wurde 1931 von Karl Robert Langewiesche selbst herausgegeben und enthält neben den „technischen Lichtbildstudien“ auch „botanische Lichtbildstudien“ von Paul Wolff. Langewiesche wollte mit den technischen Studien ein geistiges Erlebnis technischer Dinge auslösen und erkannte, dass die Sachlichkeit der Zwanziger Jahre einer Orientierung am Organischen wich. Er beschreibt die deutsche Photographie als eine auserlesene Sammlung technischer Lichtbildstudien und hebt die Vorbemerkung von Eugen Diesel hervor, der die Notwendigkeit einer „Versöhnung“ von Mensch und Maschine betont. Langewiesche hielt ausgefallenere Perspektiven für spätere Auflagen zurück, was er später bereute. Das Buch spiegelt einen ratlosen Moment vor der Wende zurück ins Irrationale hin zum Faschismus wider. Die Fotografen umfassen eine Vielzahl von Talenten aus verschiedenen Städten, die zur Entstehung dieser Sammlung beigetragen haben.