Lebendige Eiszeit

Faszinierende Tiere, wie Mammut, Wollnashorn, Riesenhirsch, Moschusochse und Vielfraß, vor allem aber auch Waldelefant, Löwe, Flusspferd und Wasserbüffel kamen während der letzten 150 000 Jahre in Mitteleuropa vor. Ihre Zugehörigkeit zu ganz unterschiedlichen Lebensgemeinschaften spiegelt die tief greifenden und wiederholten Wechsel zwischen Kalt- und Warmzeiten während des Eiszeitalters, die das Vorkommen der Arten, das Einwandern ebenso wie das lokale Aussterben steuerten. Dem Autor gelingt es, mit Hilfe von Fossilfunden, sowohl mit hervorragenden Skeletten, als auch mit einzelnen Zähnen und Knochen, ja sogar mit Fährten, ein detailliertes Bild von der Säugetierfauna des Eiszeitalters zu zeichnen. Dabei rekonstruiert er anschaulich die biologischen Besonderheiten und ökologischen Ansprüche der verschiedenen Tierarten ebenso wie die unterschiedlichen Lebensgemeinschaften. Viele der eindrucksvollen Tiere hat der Mensch erlebt, sie in Höhlenmalereien und Schnitzereien porträtiert – und natürlich auch gejagt. Mit sachlicher Kompetenz und ohne Ideologie wird deswegen der Frage nachgegangen, ob und inwieweit die Jagd des Menschen für das große Aussterben am Ende der letzten Kaltzeit ausschlaggebend war. Die verständliche Darstellung und die umfangreiche Ausstattung mit zahlreichen Farbbildern machen das Buch zu einem Lesegenuss für alle, die sich über die Geschichte der Säugetierfauna Mitteleuropas umfassend und kompetent informieren möchten.