Der Wille zur Geschichte
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Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stand die politische Elite des jungen Schweizer Bundesstaats vor der Frage, wie sich aus der konfessionell und politisch gespaltenen Bevölkerung ein Volk formen liess analog der Entwicklung in den Nachbarstaaten. Wilhelm Oechsli, Johannes Dierauer und Karl Dändliker leisteten dazu einen eminent wichtigen Beitrag, indem sie (in Ergänzung zueinander) der fragmentierten Nation eine national zentrierte, identitätsstiftende Schweizergeschichte schufen. Sie versöhnten kritische Wissenschaft mit populärer Sage. Mit der vorliegenden Dissertation wird die historiographische Leistung der drei einflussreichsten Geschichtsforscher um 1900 auf ihre Funktionsweise hin untersucht. Die Gesamtwerke Wilhelm Oechslis, Johannes Dierauers und Karl Dändlikers werden dabei als exemplarische Quellen zur Erschliessung des dominanten nationalhistorischen Diskurses analysiert, um den imaginären Bilderraum zu erschliessen, in dem das Schweizervolk über die Antizipation eines kollektiven Leibes eines Schweizer Leviathan zu einer kollektiven Identität fand, welche die Schweizer Geschichtsforschung bis heute prägt.