Wortstellungen zur Stellung der Poesie
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Hans-Jost Frey ist bekannt dafür, seine Gedanken zur Literatur und Sprache auf ebenso klare wie konsequente Weise zu entwickeln. In seinem ersten Buch bei Urs Engeler war er mit der Innenseite der Sprache beschäftigt, mit dem 'Lesen und Schreiben' - in den 'Wortstellungen' nun fragt er nach ihrer Außenseite, nach dem, wie der Gebrauch von Sprache wirkt und was er bewirkt: 'Warum sollte ein Gefühl, eingeredet und geglaubt, nicht echt sein, wenn das echte Gefühl in jedem Fall eines ist, an das man glaubt?', 'Was ist, wenn ich in einem Buch lese, Bücher seien nicht auf Wirkung hin geschrieben, die Wirkung?', 'Wenn es möglich ist, Fingiertes für wirklich zu halten, warum sollte nicht manches, was wirklich scheint, Fiktion sein?'. In schon fast aphoristischer Zuspitzung denkt Frey diesen Fragen entlang über Sprechen und Reden, das Ornament und die Wirklichkeit, den Raum der Poesie und der Zeit des Lesens nach: 'Anstatt die fehlende Ruhe zum Lesen zu suchen, lesen, um die Ruhe zu finden.'