Biographie schreiben
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Die Biographie, lange Zeit als überholte Form der Geschichtsschreibung abgetan, erlebt eine überraschende Akzeptanz. Die neue biographische Forschung begreift im Gegensatz zur traditionellen Biographik die untersuchte Person nicht mehr länger als autonome oder isolierte Einheit ohne lebensweltliche Bezüge. Mit dem Aufschwung biographischer Forschungen korrespondiert eine intensive Auseinandersetzung über Fragen des Verstehens, schienen die erkenntnistheoretischen Grundlagen des Historismus doch in der traditionellen Biographik verkörpert zu sein. Die Diskussionen um Voraussetzungen und Möglichkeit innovativer biographischer Ansätze haben zugleich auch Fragen der angemessenen Form der Darstellung aufgeworfen: Biographik kann nach übereinstimmender Meinung nicht mehr in der konventionellen Narration aufgehen. Die Diskussionen über Voraussetzungen und Funktionen der biographischen Ansätze thematisieren schließlich auch die wissenschaftliche Erkenntnisleistung für die historischen Kulturwissenschaften. Inhalt: Hans Erich Bödeker: Biographie. Annäherungen an den gegenwärtigen Forschungs- und Diskussionsstand Willem Frijhoff: Experience and Agency at the Crossroads of Culture, Mentality and Contextualization. The Biography of Everhardus Bogardus (c. 1607-1647) Anthony J. La Vopa: Doing Fichte. Reflections of a sobered (but unrepentant) Contextual Biographer Kurt Nowak: Schleiermacher. Das »Ich« und seine Umwelt Beatrix Borchard: Lücken schreiben. Oder: Montage als biographisches Verfahren Christoph Gradmann: Nur Helden in weißen Kitteln? Anmerkungen zur medizinhistorischen Biographik in Deutschland Thomas Söderqvist: Wissenschaftsgeschichte a la Plutarch. Biographie über Wissenschaftler als tugendethische Gattung Jacques Revel: La biographie comme probleme historiographique Link: Max-Planck-Instituts für Geschichte, Göttingen